Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
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Re(3): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
27.12.2020, 22:00:48
      1) Institutionelle Investoren erkennen den Wert von Bitcoin.

ähhmm, ja, sicher

Es geht gerade erst los. MicoStrategy (1,125 Milliarden USD) oder MassMutual (100 Mio.) sind nur der Anfang. Bitcoin war für viele Institutionelle bisher zu klein. Ich wette, dass wir 2021 die ersten S&P500 Konzerne sehen werden, die einen Teil ihrer liquiden Mittel in Bitcoin halten. Dazu kommt, dass ein Großteil der institutionellen Investments gar nicht öffentlich bekannt gegeben wird. Im Bereich der Stiftungen legt man großen Wert auf Vertraulichkeit. Veröffentlichungen gibt es idR nur von börsenotierten Unternehmen.

    2) durch das Halving gibts immer weniger neue Bitcoins

und?

Das alte Spiel von Angebot und Nachfrage, aber das weißt du ja selbst.  Das Neu-Angebot ist nur noch halb so groß, wie vor einem Jahr. Selbst wenn der Preis morgen auf 1 Mio. springen würde, es gibt keine Möglichkeit schneller oder mehr Bitcoins zu produzieren. Die nächste Halbierung im Frühjahr 2024. Versprochen ;-)

     3) Fiat Geld wird massiv entwertet

und drum "flüchten" wir in etwas, das noch weniger "real" ist? Interessante Logik.

Es geht nicht um "physisch" oder "digital". Die Entwertung erfolgt durch massives, willkürliches Erhöhen der Geldmenge, da gibt es auch kein Limit. Die Assetpreise steigen ja nicht, weil es der Wirtschaft dank Corona so gut geht... Hier ist Bitcoin als extrem knappes Gut - ähnlich wie Gold, aber zusätzlich mit starker Innovationskomponente - jedenfalls eine spannende Alternative. Die Daten sind noch etwas mager, aber es mehren sich die Anzeichen, dass auch bereits von Gold zu Bitcoin umgeschichtet wird.

Fachlich fundierte Kritik zu Bitcoin wäre durchaus interessant. Aber spart euch das Ärgern und die Aufregung darüber. Genießt das Leben, es geht auch ohne Bitcoin. Nur bitte hinterher nicht über verpasste Chancen und die ungerechte Welt jammern. Die ganz harten Bitcoin-Kritiker können gerne auf fallende Kurse setzen. Futures und (Put-)Optionen sind seit Jahren verfügbar.

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Re(17): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
29.12.2020, 01:26:28
  Oder erklärt mir den inneren Wert

Können wir versuchen. Haben wir einen Konsens zur allgemeinen Definition?

Definition "innerer Wert": Der innere Wert eines Guts ist dessen Nutzen oder Nutzbarkeit.
1 L Trinkwasser kann z. B. Durst stillen und Feuer löschen, ist Zutat für alles mögliche. Gold hat mit seinen besonderen Eigenschaften Nutzen als Rohstoff für technische Produkte und sorgt zu Schmuck verarbeitet zumindest für Freude.

Die individuelle Bewertung des Nutzen ist natürlich höchst subjektiv. Der eine ist kurz vorm Verdursten, ein anderer spült damit das Klo. Gold hat für die meisten von uns keinen direkten Nutzen, ohne Gold hätten wir aber wahrscheinlich kein Geizhals-Forum - und kein Internet, keine Smartphones, etc. Wasser ist lebensnotwendig, ohne Gold hat die Menschheit jedoch zigtausend Jahre überleben können. Trotzdem bewerten wir 1 kg Trinkwasser anders als 1 kg Gold.

** Bitcoin **
Aus technischer Sicht ist Bitcoin nur ein Protokoll wie TCP/IP oder http. In Software gegossen ist Bitcoin eine freie Technologie, die von jedem ohne irgendwen um Erlaubnis fragen zu müssen, genutzt werden kann. Die Technologie Bitcoin ermöglichst erstmals einen globalen, direkten Eigentumstransfer eines digitalen Guts im Internet - ohne Drittpartei und ohne anderen Teilnehmern vertrauen zu müssen.

Das ist der eigentliche Nutzen und damit der innere Wert - diese neue Möglichkeit.

Da man für die Benutzung der Technologie Bitcoin auch die "Geldeinheit" Bitcoin benötigt und deren Menge auf 21 Mio. begrenzt ist, gibt es hier eine Knappheit (im Gegensatz zu TCP/IP oder http). Diese Knappheit und die sich entwickelnden Möglichkeiten kombiniert mit Erwartungen an die Zukunft führten im Lauf von 11 Jahren von fast wertlosen Bitcoins bis zur aktuellen Bewertung.

Defakto entwickelt sich hier in eigentlich sehr kurzer Zeit und auf ganz natürliche Weise (also ohne Gesetzeszwang wie bei Staatswährungen) eine neue, globale Geldform.

Daraus leitet sich wiederum Zusatznutzen wie "Wertträger, Wertspeicher" ab - ähnlich wie bei Gold, das halt schon ein paar Jahre mehr Zeit hatte, sich als Wertspeicher zu etablieren - aber beschränkt auf seine industrielle Nutzung und als Schmuck wohl nur einen Bruchteil seines Wertes hätte.

Die Diskussionen warum gerade Bitcoin und nicht der XYcoin, welche Vorteile eine Art "Warengeld" wie Bitcoin gegenüber herkömlichem Schuldgeld bietet, was eine stabile Geldmenge statt permanenter Geldmengenausweitung für die Wirtschaft bedeutet, kann man führen, nachdem man sich über die Grundlagen einig ist.

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Re(18): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
07.01.2021, 13:20:21
Also mal vorausgeschickt: daß ich erst jetzt antworte, hat NICHTS mit Desinteresse zu tun. Im Gegenteil. Endlich bemüht sich mal wer, das sachlich zu erklären und das verdient eine ebensolche fundierte Antwort, sachlich, ohne persönliche Befindlichkeiten. Und für so eine ANtwort hatte ich die kletzten Tage einfach keine Zeit. Aber jetzt.
Haben wir einen Konsens zur allgemeinen Definition?

so wie du es definierst: NEIN
aber du erkennst ohnehin selbst die Untauglichkeit dieses Erklärungsansatzes:
Wasser ist lebensnotwendig, ohne Gold hat die Menschheit jedoch zigtausend
Jahre überleben können. Trotzdem bewerten wir 1 kg Trinkwasser anders als 1 kg
Gold.

weil du nicht den inneren Wert, sondern den Nutzen, den (Nutz)Wert bzw indirekt den Grenznutzen beschreibst.
Natürlich geht der Nutzen von 1L Wasser für einen Verdurstenden gegen unendlich. Aber der (Grenz)Nutzen sinkt mit jedem Liter, den er trinkt, ab dem 5L ist der Zusatznutzen NULL. Aber nicht der innere Wert.

Denn der innere Wert ist: was kostet es, das Produkt, die Dienstleistung in diesen konsumfähihen Zustand zu bringen? (plus ein Gewinnaufschlag für den Hersteller).
Der innere Wert von 1L Mineral sind vermutlich 15c oder weniger, das kostet es, das Wasser hochzupumpen, abzufüllen, incl Kosten der blöden PET-Flasche. Fertig.

Beim Gold sind die Kosten höher, das Material wertvoller, da seltener. Bei Eisen ist es weniger, da leichter zu fördern und zu verarbeiten und auch viel häufiger zu finden.
Oder Erdöl. Die Liftingcosts variieren je nach Förderland, sind in Saudiarabien drastisch geringer als in der Nordsee oder bei Schieferöl, abver kein barrel hat einen inneren Wert von 100$

DAS ist der innere Wert.
Aus technischer Sicht ist Bitcoin nur ein Protokoll wie TCP/IP oder http.

Also: nichts. was ist also der innere Wert einen BC? Der Strom zum Minen? Die Abnutzung, wenn wieder eine GraKa abraucht dabei? Oder was sonst?

NICHT der MArkt/Börsenwert. Der bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage (in der Theorie) und Spekulation (in der Praxis).
Wenn ich glaube (=darauf spekuliere), daß die Wirtschaft nach Corona wieder wachsen wird, dann glaube ich auch, daß die Nachfrage nach Öl wieder steigen wird. Ich glaube also an steigende Preise und spekuliere darauf. zB mit Terminkontrakten. Und wusch, schon geht der Ölpreis HEUTE durch die Decke, nur weil ein paar Finanzhaie glauben, der Ölpreis in 6M könnte doppelt so hoch sein wie heute.

OK, den MArktpreis von BC den kennen wir. Der erreicht gerade täglich neue Höchststände.
ICH sage: aus reiner Spekulation, ist gleich Geldgier.

Denn der innere Wert war und ist annähernd NULL. Der aktuelle NUTZWERT ist ebenfalls praktisch Null (außer man kauft damit Drogen im Darknet).

Können wir bis zu diesem Punkt den Standpunkt des anderen noch nachvollziehen?

Dann könnten wir in Folge darüber disputieren, was BC denn nun eigentlich sind: eine Ware? eine Währung? eine Zahlungsform (und damit eine Zahlungsdienstleistung)

mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!


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Re(19): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
07.01.2021, 17:07:30
Denn der innere Wert ist: was kostet es, das Produkt, die Dienstleistung in
diesen konsumfähihen Zustand zu bringen? (plus ein Gewinnaufschlag für den
Hersteller).


Was Du als "inneren Wert" bezeichnest, ist nicht der innere Wert, sondern die Obergrenze für den Marktpreis eines in ausreichender Menge verfügbaren Guts. Geht er darüber, zieht die Produktion an und er wird maximal soweit steigen, wie sich die Grenzkosten dabei erhöhen. Der innere Wert eines Guts ergibt sich primär aus seiner Notwendigkeit und der daraus resultierenden Nachfrage sowie sekundär daraus, ob es substituierbar ist. Und damit ist der innere Wert von Wasser durchaus gegeben. Der von Öl nur bedingt, der von Gold eher gar nicht.

Und wusch, schon geht der Ölpreis HEUTE durch die Decke, nur weil ein paar
Finanzhaie glauben, der Ölpreis in 6M könnte doppelt so hoch sein wie heute.


Die Preise am Spotmarkt ("der Ölpreis") haben mit den Preisen der Terminkontrakte nur begrenzt zu tun. Spekuliert wird in erster Linie in Terminkontrakten. Physische Güter sind in den Mengen, in denen sich Spekulation messbar auf die Preise auswirkt, einfach ein bisschen sperrig zu transportieren und zu lagern.

Denn der innere Wert war und ist annähernd NULL.


Das ist er beim Gold auch. Die technischen Anwendungen sind sehr überschaubar (und in den weitaus meisten kann es ersetzt werden, falls es zu teuer werden sollte) und der Absatzmarkt für hübsche Dinge aus Gold ist begrenzt (und funktioniert weitgehend auch nur, weil es allgemein als wertvoll gilt).  Es wird nicht mal "verbraucht" (also in andere chemische Verbindungen umgewandelt, aus denen man es nur unter hohem Energeaufwand wieder zurückgewinnen könnte). Darüber hinaus steht es in nahezu unbegrenzter Menge zur Verfügung. Wir wissen nicht mal genau, wieviel davon es auf unserem Planeten noch gibt. Und sollten wir eines Tages wirklich keins mehr finden, können wir es synthetisieren oder anfangen, im Asteroidengürtel zu schürfen. Alles nur eine Frage des Preises, ob sich das lohnt.

Der Wert von Gold bemisst sich nahezu zu 100% aus dem in Jahrtausenden gewachsenen Vertrauen der Menschen darin, dass es diesen langfristig behalten wird, weil ausreichend viele andere ihm diesen Wert auch beimessen und sich das auch in der Zukunft nicht ändern wird. Und da es chemisch weitestgehend inert ist, gammelt es auch nicht weg.

Und da sind zwei Punkte, in denen sich der Bitcoin unterscheidet. Auf der einen Seite ist die Verfügbarkeit garantiert beschränkt. Auf der anderen Seite gibts ihn quasi erst seit "gestern" und von einem mehrheitlichen Vertrauen in Bits zur Wertaufbewahrung kann noch lange nicht gesprochen werden. Spekuliert wird in erster Linie darauf, dass sich das eines Tages einstellen wird (und dass der First-To-Market-Advantage zumindest dahingehend halten wird, dass Bitcoin eine Art Leitwährung bleibt, auch wenn sich eine technisch bessere Kryptowährung durchsetzen sollte).

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Re(20): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
07.01.2021, 17:43:45
Was Du als "inneren Wert" bezeichnest, ist nicht der innere Wert, sondern die
Obergrenze für den Marktpreis eines in ausreichender Menge verfügbaren Guts.

ich habs jetzt 3x gelesen und - ich gestehe - nicht verstanden.
zieht die Produktion an und er wird maximal soweit steigen, wie sich die
Grenzkosten dabei erhöhen.

DAS ergibt hingegen überhaupt keinen Sinn. DEINE Grenzkosten hängen von DEINER Produktion(smethode) ab und haben keinerlei Zusammenhang mit irgendeinem Nutzen eines Käufers.
Deine Kosten bestimmen maximal, zu welchen Preisen du wieviel anbieten kannst. Aber nicht die Nachfrage des Käufers.
Der innere Wert eines Guts ergibt sich primär aus seiner Notwendigkeit und der
daraus resultierenden Nachfrage sowie sekundär daraus, ob es substituierbar
ist. Und damit ist der innere Wert von Wasser durchaus gegeben. Der von Öl nur
bedingt, der von Gold eher gar nicht.

sorry, absoluter Einspruch, das widerspricht absolut JEDER VWL-Theorie.
Demnach müßte Wasser wertvoller sein als Gold. Daß es das nicht ist, weiß jedes Kind. Wenn du das nicht erkennst, weiß ich nicht, worüber ich mit dir diskutieren soll.
Die Preise am Spotmarkt ("der Ölpreis") haben mit den Preisen der
Terminkontrakte nur begrenzt zu tun.

Frage: wie definierst du "begrenzt"? Und wie mißt du es? Wenn die Terminkontrakte um 100% steigen, ziehen die Spotpreise nach. Nicht 1:1, das ist klar, aber sie tun. Sehr rasch und an der Tankstelle deutlich spürbar.
Der Wert von Gold

hängt dich nicht am Gold auf. Nimm Öl, Eisen, Kupfer, Weizen, Microwellen, Autoreifen, CPUs oder Toaster - nimm IRGENDWAS physisch vorhandenes. Und dann argumentiere nochmal.

mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!


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Re(21): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
07.01.2021, 19:06:45
ich habs jetzt 3x gelesen und - ich gestehe - nicht verstanden.


Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, steigt der Preis. Ist das Gut aber im Prinzip ausreichend verfügbar und das Angebot nur durch die Rentabilität der Produktion begrenzt, wird das Angebot daraufhin steigen und der Preis wieder fallen. Zum Glück - ohne die riesigen Anlagen zur Meerwasserentsalzung wäre Wasser in den eher ariden Regionen des Planeten noch viel teurer.

Deine Kosten bestimmen maximal, zu welchen Preisen du wieviel anbieten kannst.
Aber nicht die Nachfrage des Käufers.


Genau darum gehts. Das ist eine obere Schranke. Wenn der Marktpreis über den Grenzkosten (Deinen oder denen von irgendjemand anderem) liegt, wird mehr produziert werden. Außer die Produzenten sprechen sich ab, die Produktionsmengen künstlich zu begrenzen. Sowas hat begrenzte Haltbarkeit, irgendwann schert doch jemand aus. Und sonst wird es zum Eintritt neuer Marktteilnehmer führen, die sich davon nicht gebunden fühlen. Kann man ja schön beim Öl beobachten.

Demnach müßte Wasser wertvoller sein als Gold. Daß es das nicht ist, weiß
jedes Kind. Wenn du das nicht erkennst, weiß ich nicht, worüber ich mit dir
diskutieren soll.


Du hast doch mit "innerem Wert" angefangen und ich habe versucht, darzulegen, worin der eigentlich besteht, weil Deine Definition

Denn der innere Wert ist: was kostet es, das Produkt, die Dienstleistung in diesen konsumfähihen Zustand zu bringen? (plus ein Gewinnaufschlag für den Hersteller).


eher untauglich war. Sonst könnte man ja einfach "ETWAS" produzieren (oder als Dienstleistung anbieten) und darauf bestehen, dafür die Kosten zzgl. Gewinnaufschlag zu bekommen. Funktioniert nur ohne Nachfrage leider nicht. Weshalb ja ein beachtlicher Teil der Wirtschaft darauf basiert, erstmal Nachfrage zu generieren. Denn notwendig ist nur weniges.

Dass der tatsächliche innere Wert für den Marktpreis spätestens dann belanglos wird, wenn andere Qualitäten in den Vordergrund treten (wie beispielsweise die angenommene Eignung zur Wertaufbewahrung) weiß vielleicht nicht jedes Kind, aber in dieser Diskussion setze ich das mal voraus.

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Re(22): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
08.01.2021, 14:28:14
weil Deine Definition

    Denn der innere Wert ist: was kostet es, das Produkt, die Dienstleistung
in diesen konsumfähihen Zustand zu bringen? (plus ein Gewinnaufschlag für den
Hersteller).

eher untauglich war.

keineswegs. DAs IST der innere Wert. Ist der MArttpreis höher, dann werden wir handeln und liegt er tiefer, wird es keinen MArtwert geben, weil es eben (wie du richtig sagst) keinen Markt geben wird.
Sonst könnte man ja einfach "ETWAS" produzieren (oder als Dienstleistung
anbieten) und darauf bestehen, dafür die Kosten zzgl. Gewinnaufschlag zu
bekommen.

du ja, das ist so! Das nennt sich Wirtschaft!
Wenn du einen findest, der das zahlt, was du verlangst, dann gibts einen Markt mit einem Marktpreis. Und wenn nicht, dann eben nicht. Das ändert aber NICHTS am inneren Wert des Gutes.

Der innere Wert hängt auch nicht davon ab, ob das Produkt notwendig oder substituierbar ist oder nicht. Das bestimmt nur die NAchfrage und den MArktpreis, aber nicht den inneren Wert. bzw nicht direkt und auch nur in eine Richtung: wenn der MArktpreis UNTER dem inneren Wert liegt, dann ist das Klump überbewertet und vermutlich unverkäuflich. Dann muß ich neu bewerten und abwerten.
Aber umgekehrt: nur weil die NAchfrage und der MArktpreis steigen, steigt der innere Wert ceteris paribus um genau NULL

wenn andere Qualitäten in den Vordergrund treten (wie beispielsweise die
angenommene Eignung zur Wertaufbewahrung) weiß vielleicht nicht jedes Kind,
aber in dieser Diskussion setze ich das mal voraus.

das ist irrelevant, denn keine Commodity eignet sich wirklich als Wertspeicher. Als Wertspeicher eignet sich nur GELD. Welches auch einen inneren und einen MArktwert hat. Deren jeweiligen Werte ebenso gewissen Bewertungsmaßstäben unterliegen und dadurch schwanken, abhängig von politischer und Wirtschaftslage, Handel, usw usw, und am Ende gibts ebenfalls über- und unterbewertete Währungen.

Und wo genau ordnest du nun BC ein und bestimmst so den inneren Wert eines BC?

mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!


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Re(23): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
08.01.2021, 14:59:01
Wenn du einen findest, der das zahlt, was du verlangst, dann gibts einen Markt
mit einem Marktpreis. Und wenn nicht, dann eben nicht. Das ändert aber NICHTS
am inneren Wert des Gutes.


wenn der MArktpreis UNTER dem inneren Wert liegt, dann ist das Klump
überbewertet und vermutlich unverkäuflich. Dann muß ich neu bewerten und
abwerten.


Eben. Wenn Du das, was Du für den inneren Wert hältst, nicht dafür bekommen kannst, war er wohl zu hoch abgeschätzt. (Oder er ist gefallen, weil ein an sich notwendiges Produkt substituierbar geworden ist)

Als Wertspeicher eignet sich nur GELD. Welches auch einen inneren und einen
MArktwert hat.


Du musst jetzt ganz tapfer sein: Der innere Wert einer ungedeckten (Fiat) Währung ist nur ihr Materialwert (insoweit Du sie als Bargeld hältst), und sogar der schwankt. Der Marktwert ergibt sich allein aus dem Vertrauen in den Staat bzw. die Staatengemeinschaft, wo sie gesetzliches Zahlungsmittel ist, sowie die dahinterstehende Volkswirtschaft, die darin bilanziert.

Als Wertspeicher eignet sich eine Fiatwährung nur bis zur nächsten (Hyper)inflation. Langfristig betrachtet also gar nicht.

Und wo genau ordnest du nun BC ein und bestimmst so den inneren Wert eines BC?


Auf jeden Fall unter dem inneren Wert eines lebensnotwendigen und in dieser Funktion nicht substituierbaren Guts wie Wasser. Aber dass der innere Wert für den Marktwert relativ belanglos ist, ist inzwischen hoffentlich an ausreichend vielen Beispielen klar geworden.

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Re(24): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
08.01.2021, 15:11:32
Wenn Du das, was Du für den inneren Wert hältst, nicht dafür bekommen kannst,
war er wohl zu hoch abgeschätzt.

nein.
Innerer Wert ist eine mathematische Größe. Das scheinst du nicht zu verstehen.
Der innere Wert einer Klomuschel aus Keramik, aus spiegelpoliertem Edelstahl oder aus 18K-Gold ist IMMER unterschiedlich.
Der Nutzwert wird vermutlich annähernd identisch sein.
Der Marktwert hingegen wird wieder sehr unterschiedlich sein und es könnte leicht sein, daß die NAchfrage nach Gold-WCs so gering ist, daß der innere Wert höher als der Marktwert ist. Einfach, weils keiner will.

Aber, bleiben wir bei dem Beispiel: neben dem inneren Wert hast du immer noch den reinen Materialwert. Unter den wird der Marktpreis nicht fallen - zum Preis von Bruchgold wirst immer einen Käufer finden.
So wie bei altem Schmuck: Preisuntergrenze ist der nackte MAterialwert. Die Fertigung, das Design ist (im ersten Schritt) wertlos. Jeder Aufpreis darüber hinaus ist vom Käufer abhängig: bin ich der Benutzer, obs mir "gefällt", bzw als Händler reine Spekulation, ob ich jemanden finden kann, dem es eben etwas zusätzlich wert wäre - was mein Gewinn wäre.

Und jetzt zurück zum BC: den MArktpreis kennen wir, daß er vor allem aus Spekulation besteht, darüber sollte auch Einigkeit bestehen, aber bitte auf welcher inneren Wertebasis fußt das Ganze?

Nachtrag:
Als Wertspeicher eignet sich eine Fiatwährung nur bis zur nächsten
(Hyper)inflation. Langfristig betrachtet also gar
nicht.

das ist nix neues. Aber bei BC hab ich das 2x/Jahr. Also wo ist der Vorteil?

mfg
AVS



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08.01.2021, 15:12 Uhr - Editiert von AVS_reloaded, alte Version: hier
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Re(28): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
08.01.2021, 17:53:23
das "wissenschaftlich untermauern", zu dem Du Dich jederzeit in der Lage
erklärt
hast.

wie oft denn noch? OIch kann ja nix dafür, wenn ihr mit BWL und VWL nix anfangen könnt. Aber wie man Werte ermittelt, das hab ich jetzt echt oft genaug vorgekaut
Der innere Wert eines Unternehmens wird gemeinhin aus der _Marktbewertung_
seiner Aktivposten abgeleitet (vermindert um die Passiva) - in den _Kurs_
eines Anteils spielen dann noch die Erwartungen der Investoren für die
zukünftige Entwicklung herein. Wenn das Deiner Meinung nach bei einem
Wirtschaftsgut ident ist, wo und warum unterscheidet sich der innere Wert dann
überhaupt noch vom Marktpreis?

*Haare rauf*
also nochmal:
weil der innere Wert eben genau NICHT aus dem Marktpreis abgeleitet wird, sondern aus dem Vermögen (grob: Vermögen minus Schulden)
Der MArkt/Börsenwert inkludiert dann die Spekulation, die Erwartung der Investoren. Je nachdem, was höher ist, die Aktie dann über- oder unterbewertet.
Was glaubst, woher kommen die Anlegerempfehlungen buy/sell/hold???
Bitcoins haben keinen inneren Wert.

Über die Aussage sollte ich mich jetzt freuen. Tu ich aber nicht, weil auch das ist so nicht richtig, Strom+Hardware zum Minen brauchst ja. Also kann der Wert nicht 0 sein.
Genausowenig wie Gold

DAS ist wie mehrfach bereits erklärt völliger Unsinn.
Beim Bargeld dürfte der innere Wert bei den Kupfermünzen am höchsten sein, das
ist technisch einigermaßen nützlich und teilweise auch nicht substituierbar.
Allerdings sind selbst die heutzutage nur noch mit Kupfer beschichtet, drinnen
ist ein Stahlkern,

könnte es sein, daß du gerade wieder den reinen MAterialwert mit innerem Wert verwechselst?

Sorry, aber das macht so keinen Sinn, wenn du nicht mal die allereinfachsten Grundlagen von BWL und VWL beherrscht.

mfg
AVS



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Re(9): Was ist denn beim Bitcoin schon wieder los?
08.01.2021, 13:42:01
Insgesamt macht es die Sache daher nicht wirklich attraktiver, nur leichter in
Handhabung - aber das kostet eben, und in diesem Fall durch ein noch höheres
Risikopotential.


Für mich war das Argument die Sparplanfähigkeit, weil meine Anlagestrategie darauf basiert, dass ich nicht versuche, nach guten Ein- und Ausstiegszeitpunkten zu suchen, sondern wirklich permanent in kleinsten Mengen investiere, cost averaging eben. Die comdirect hat vier Sparplan-Ausführungstage im Monat, und die nutze ich auch - bin also im Prinzip wöchentlich mit einem kleinen Betrag dabei, und sogar der noch gestreut. Die Sparplanraten gehen dabei in die Positionen, die aktuell am schwächsten gewichtet sind - das BTC-Zertifikat habe ich folglich schon lange nicht mehr nachgekauft.

Für Einmalinvestment wäre es mittlerweile auch ganz schön teuer, es basiert halt auf 0.1 BTC (minus die 1.5% p.a. seit Auflage). Da wünscht man sich als Normalanleger ja eigentlich eine kleinere Stückelung, um den angestrebten Betrag nicht komplett zu verfehlen.

Und deswegen stell ich mir die Frage, ob's langfristig nicht doch besser ist
auf alternative, also in diesem "klassische" Investments zu setzen.


Natürlich. Etwas derart volatiles sollte nur eine kleine Beimischung sein. Nicht jedes spekulative Investment entwickelt sich positiv, und gerade hoch volatile Werte können auch schnell lange Zeit im tiefroten stehen (das tat mein BTC-Zertifikat auch lange) - das darf einem dann nicht weh tun.

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