Re(10): Ausweitung der Parkpickerlbezirke was meint ihr ?
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Re(10): Ausweitung der Parkpickerlbezirke was meint ihr ?
25.03.2012, 13:26:06
Wenn es keine (oder zu teure) Parkplätze in Wien gibt, dann fahren dort wohl
auch keine Autos mehr. Die Kosten bleiben aber völlig gleich, oder? Wird eine
Straße billiger, nur weil weniger Autos drauf fahren?

die kosten entstehen nicht nur durch die straßenabnützung sondern insbesondere durch den gebrauch des autos (herstellungskosten, umweltkosten, unfallkosten, staukosten, stresskosten (lärm, stau), ressourcenverbrauch im gebrauch).

Ich wiederhole mich nur ungern, aber extra für Dich: Ein Massenverkehrsmittel
hat dort seine Berechtigung, wo auch Massen transportiert werden
das würde für wien wohl zutreffen. worum gehts in dem thread nochmals? richtig, um die ausweitung des parkpickerls in wien. wien ist meiner einschätzung nach ein ballungsraum der sich durchaus für öffentliche verkehrsmittel eignet, nicht jedoch für platz- und ressourcenverschwendende autos mit 11qm stellplatzbedarf. die sollen draußen bleiben - zum vorteil von allen verkehrsteilnehmerInnen.

Nein, hat sie nicht. Eine Straße in Wien wird auch vom Radfahrer, vom
Fußgänger, vom Bus etc mitbenutzt. Die Geleise sind EXKLUSIV für die Bim und
die Bahn.

radfahrer verursachen kaum kosten (unfall, umweltkosten), außerdem könnte man unglaublich viel parkraum und straßen anderwertig nutzen. man könnte sich bspw. einige spuren der 3 spuren des rings sparen oder die 3 spuren des äußeren rings oder die 4-6 spuren des gürtels wenn weniger autos fahren würden. das problem ist eben, dass autos qua platzverbrauch im verhältnis zu der anzahl der beförderten personen extrem ineffizient sind - und das ist insbes. in der stadt relevant. und warum müssen soviele leute in wien ein auto besitzen, ein kurzfristiges mieten (car2go, etc) wäre wesentlich intelligenter - qua ressourcenverbrauch bei der herstellung des autos, qua parkplatzverbrauch (tausende qm gehen derzeit nur für stehende autos drauf! ein auto steht eben durchschnittlich mehr als 23std/tag!)

Dazu mußt Du mehr Menschen zurselben Zeit fahren lassen.

und das wäre inwieweit ein problem zu den zeitpunkten wo es sich in wien staut?

Doch, weil Du Reserven brauchst. Du kannst die Bahn nicht voller machen, Du
kannst nur mehr Züge fahren lassen, somit wirds wieder interessant, welche
Auswirkungen dies hat.
natürlich kann ich die bahn voller machen, dazu müssen nicht unbedingt mehr züge fahren. es ist ja nicht so, dass menschen entweder mit der bahn oder mit dem auto fahren. während ein paar tausend menschen von bspw. salzburg nach wien mit dem auto fahren, fährt _ZUR GLEICHEN ZEIT_ auch ein zug von salzburg nach wien in dem menschen sitzen - die autofahrer könnten genausogut in den zug einsteigen. dann muss ich nicht per-se mehr züge fahren lassen. es gilt, so wie so oft, die gesamtkosten auszurechnen: auch wenn es abends/nachts ökologischer ist, mit dem auto zu fahren statt mit dem halbleeren bus: wenn durch vermehrten hochrangigen straßenbau/geringe parkplatzkosten die leute dann auch sonst ihre wege mit dem auto erledigen und damit insgesamt höhere ökologische/soziale kosten verursachen als wenn sie mehr mit den öffis fahren würden, dann sind öffis eben besser.  ist die selbe rechnung wie bei der einführung der 60Tonnen laster: die würden im verhältnis zum 40Tonnen laster auch ressourcen einsparen, aber gleichzeitig würde die einführung des 60Tonnen lasters die güterbeförderung zum nachteil der bahn verschieben - mit dem ergebnis das insgesamt _MEHR_ ressourcen verbraucht werden. also ist ein 60Tonnen laster unökologischer als die bahn, auch wenn er komparativ zum 40tonnen laster besser abschneidet.

und infrastruktur schafft eben auch mobilität: baue ich straßen oder schaffe ich günstigen parkraum, so werden die leute weiterhin ihre wege mit dem auto erledigen. baue ich infrastruktur für öffis und rad, werden die leute sukzessive darauf umsteigen. österreich ist ein paradebeispiel wie man es nicht macht: leute wohnen irgendwo verstreut im schönen grünen und wundern sich dann, dass sie das auto für alles und überall benötigen - und fahren am ende damit auch noch nach wien zum arbeiten. die stadt ist primär zum wohnen da, nicht für straßen und autos. dass muss sich eben erst in den köpfen von wienern und nicht-wienern festsetzen und das dauert. es gibt fortschritt, wenn auch nur langsam: vor 9 jahren war ich im winter meist der einzige radfahrer, im sommer grundsätzlich sehr wenige andere radfahrer. heute bin ich im winter ab dem 5. bezirk nie mehr alleine auf radwegen und straßen und im sommer ist es sowieso ein vergnügen!
--
»Das Fleisch, das wir essen, ist ein mindestens zwei bis fünf Tage alter Leichnam.«
Volker Elis Pilgrim, Schriftsteller
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.  gibt es was peinsameres  (user86060 am 26.03.2012, 19:31:01)
 

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